Umgesetzte Projekte
Der regstrom e. V. setzt sich nicht nur für die Verbreitung erneuerbarer Energien ein, sondern realisiert auch konkrete Projekte, die die Energiewende voranbringen. Durch den Bau und die Beteiligung an innovativen Demonstrationsanlagen schafft der Verein greifbare Beispiele für die Nutzung regenerativer Stromerzeugung und zeigt, wie eine nachhaltige Energiezukunft in der Region gestaltet werden kann.
Dritte Balkon-PV-Anlage für die IGS am Planetarium
Im Rahmen einer neuen Ausschreibungsrunde für das Jahr 2025 hat sich unter anderem die Integrierte Gesamtschule Am Planetarium für eine Balkon-PV-Anlage im Rahmen des Wettbewerbes „Gewinnen eine von fünf Balkon-PV-Anlagen“ beworben.
Folgende Worte des Verantwortlichen Lehrers Herr Aike Seimel haben uns insberiert: „Mittlerweile habe ich in einigen Klassen das Projekt vorgestellt und die Schülerinnen und Schüler waren sofort Feuer und Flamme. Nicht nur sie, sondern auch ich als Lehrer fanden es sehr gut, dass die Schülerinnen und Schüler selbst Bewerbungen in ihrer jeweiligen Form anfertigen sollten. Damit können sie unter Beweis stellen, sich mit der Idee regenerativer Energien auseinander gesetzt zu haben und haben sich mit der Schule und deren Weiterentwicklung sehr identifiziert. Das war allein schon sehr lohnenswert und hat allen großen Spaß gemacht. „
In einem gemeinsamen Termin haben uns die Schüler, Lehrer und die Schulleitung davon überzeugt, dass das angestrebte Projektziel, eine ganzheitliche Vernetzung der Einrichtung mit dem Projekt erfolgreich umgesetzt wurde.
Zu den Erzeugungsdaten der Anlage
Vom 3. bis 8. August bekamen Jugendliche ab 15 Jahren sowie Studierende die Möglichkeit, in das Elektrohandwerk einzutauchen und selbst Solaranlangen zu montieren. Beim Solarcamp durfte das Interesse an handwerklichen Tätigkeiten in besonderer Umgebung entdeckt und erprobt werden: Auf dem Technischen Betriebshof Trotha waren Übungsdächer aufgebaut, auf denen die Faszination Solartechnik erlebt werden konnte. Übernachtet haben die 15 Teilnehmenden mit Camping, Lagerfeuer und Spaß im Camp GutAlaune in der Franzigmark. Ingo Englich, Mitorganisator und Vorsitzender des Vereins regstrom, zieht ein positives Fazit: „Wir sind sehr zufrieden – und noch wichtiger: Die Teilnehmenden sind es auch. Wir haben von allen sehr gute Rückmeldungen für die gelungene Kombination aus Theorie, Praxis und handwerklicher Tätigkeit erhalten“.
Das Solarcamp ist ein Beitrag zur Fachkräftegewinnung und wurde vom Verein Solarcamp for Future 2025 erstmalig in Kooperation mit dem Verein regstrom e.V., einem Marktpartner der EVH, durchgeführt. Aber auch durch die zahlreiche Unterstützung externer Partner wie zum Beispiel Bauer Elektroanlagen, Rödersolar, Elektro VT, der Elektroinnung Halle Merseburg und Unternehmen innerhalb der Stadtwerkegruppe konnten die vielfältigen Interessen der Teilnehmenden erfüllt werden. Ingo Englich: „Ein besonderer Dank gilt der Firma W&H und dem Team vom Betriebshof der Energieversorgung Halle Netz GmbH. Das Wetter wollte leider nicht immer so wie wir, aber dank des großen Einsatzes war die Stimmung trotzdem immer top und wir konnten den Teilnehmenden die vielen Facetten der Solartechnik näherbringen.“
Zweite Balkon-PV-Anlage für das Georg-Cantor-Gymnasium
Mit einer sehr tollen Bewerbung innerhalb des Wettbewerbes „Gewinnen eine von fünf Balkon-PV-Anlagen“ hat sich das Georg-Cantor-Gymnasium 2024 mit der Klasse 7/3 mit Unterstützung der Physiklehrern Frau Tuppack qualifiziert und die zweite Anlage gewonnen.
Gemeinsam mit den Jugendlichen unter Berücksichtigung der technischen Möglichkeiten wurde der Platz für die Installation so gewählt, dass man an die Module herankommt. Dadurch könne zum Beispiel Auswirkungen auf Grund von Verschattung oder Temperaturen ermittelt werden.
Innerhalb der Übergabe der Anlage wurde die APP des Wechselrichterherstellers vorgestellt. Der Zugang soll allen Interessierten des Georg-Cantor-Gymnasium zur Verfügung gestellt werden. Dadurch könne über mobile Endgeräte oder über PC einzelne Parameter der PV-Anlage abgerufen und sehr einfach in die Unterrichtsgestaltung eingebunden werden.
Ein besonderer Höhepunkt war die formelle Übergabe der Anlage am 16. 12. 2024 unter Beteiligung des Schulleiters Herr Dr. Gorsler (Mitte), Herrn Franke (Links) als Vertreter des Servicezentrum Gebäudemanagement aus der Stadtverwaltung und Herrn Englich als Vorstandsvorsitzender des regstrom im Beisein der Jugendlichen.
Wir wünschen allen Interessierten viel Spaß mit der Anlage!
Zu den Erzeugungsdaten der Anlage
Fotos: Frau Tuppack, Herr Prof. Meinel
Das Thema „Stromerzeugung mit Hilfe der Sonne” ist in aller Munde. Am besten kann man das natürlich beschreiben, erklären und vorführen, wenn eine solche Photovoltaik-Anlage (kurz: PV-Anlage) zur Verfügung steht.
Die Investitionen in große Anlagen auf dem Dach oder an der Wand sind teuer und oftmals mit langen Entscheidungsprozessen verbunden.
Seit einiger Zeit gibt es kleine PV-Anlagen als Komplettpakete (bis 600 Wp), zum Beispiel mit der Bezeichnung Balkon-PV-Anlage. Solche Anlagen stellen kleine, steckerfertige Systeme dar, die ordnungsgemäß installiert und in die bestehenden Elektroanlagen eingebunden werden müssen. Mittels einer App können Ertrag, aktuelle Stromproduktion und vieles mehr visualisiert werden.
Die Mitglieder des Vereins zur Förderung der regenerativen Stromerzeugung für Halle e. V. (kurz: regstrom e. V.) haben daher beschlossen, eine solche Anlage für die „Schule am Lebensbaum“ zur Verfügung zu stellen. In dieser Einrichtung lernen Kinder und Jugendliche mit Behinderung dank individueller Förderschwerpunkte.
Die feierliche Übergabe der Anlage erfolgte am 30. Juni 2023 im Beisein von Vertretern des Vorstands von regstrom e. V., sowie Herrn Franke als Mitarbeiter des Fachbereich Immobilien der Stadt Halle.
Über diesen Weg kann die Sonneneinstrahlung als regenerative Energie zur Erzeugung von Strom auch in die Unterrichtsgestaltung der Schulen einfließen.
Den Initiatoren war die Sichtbarkeit der Module vom Schulgarten aus besonders wichtig. Herr Sitte – Physiklehrer an der Schule – berichtete, dass seit dem Anbau der Module die Wahrnehmung und Diskussion der Schülerinnen und Schüler für diese Technologie wesentlich zugenommen hat. So tauschten sie sich über vergleichbare Anlagen aus, die sie in ihrem Umfeld wahrgenommen hatten.
Der Zugang zur App soll unter anderem allen Kindern und Jugendlichen der Schule ermöglicht werden, um damit das Interesse weiter aufrecht zu erhalten. Mit spezifischen Themen im Unterricht wollen die Lehrerinnen und Lehrer ebenfalls dafür Sorge tragen. Dies entspricht genau dem satzungsgemäßen Ziel des regstrom e. V. - die Unterstützung der allgemeinen Förderung und Verbreitung der Stromerzeugung aus regenerativen Energien im Sinne des nachhaltigen Umweltschutzes.
Wir danken allen Ökostrom-Kundinnen und -Kunden der EVH, dass sie durch den Bezug von grünem Strom, Projekte wie dieses ermöglichen.
Halle (Saale), im Juli 2023,
der Vorstand des regstrom e. V.
Eine innovative Technologie wird an fünf Pilothaltestellen der HAVAG erprobt
Auf unsere Initiative hin hat die Hallesche Verkehrs-AG (HAVAG) gemeinsam mit regstrom e. V. in einem Pilotversuch fünf Fahrgastunterstände mit Photovoltaikanlagen ausgestattet. Dazu wird die Menge des regenerativ erzeugten Stroms elektronisch erfasst und für die Auswertung gespeichert. Das Pilotvorhaben dient der Ermittlung, nach welcher Laufzeit sich dieser PV-Anlagenbetrieb wirtschaftlich amortisiert.
Zusammen mit einem externen Dienstleister soll zudem eine innovative Technologie erprobt werden, welche die Verwendung eines multifunktionalen Bauelementes für Überdachung und Fassaden mit einem transparenten Verbundglasmodul (BIPV-Modul eFORM clear) als Haltestellendach ermöglicht. Die Anlage liefert Strom, der vorrangig in der Haltestelle für die Fahrgastinformation und für den Fahrkartenautomat verwendet wird. Überschüssiger Strom wird in das Netz eingespeist.
Rechnerisch stellt sich diese Innovation folgendermaßen dar. Die PV-Anlage im Dach einer Wartehalle mit vier Segmenten hat eine Leistung von etwa 1,5 Kilowattpeak (kWp). Damit können 1.500 Kilowattstunden Strom pro Jahr gewonnen werden. Durch die Inbetriebnahme der fünf Haltestellen lassen sich jährlich Emissionen von zwei bis drei Tonnen Kohlendioxid vermeiden.
Schauen Sie sich auf der nächsten Seite die spezifischen Werte an und erkennen Sie, wie volatil die Stromerzeugung über PV-Anlagen tatsächlich ist. Alle Anlagen haben die gleiche Anschlussleistung und sind mit der selben Anlagentechnik ausgestattet worden.
Würdigung durch Prof. Dr. Armin Willingmann, Minister für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt
Am 26. Juni 2025 wurde das Projekt des regstrom e.V. und der Halleschen Verkehrs-AG für den Umweltpreis nominiert und lobend erwähnt. Damit gehört es zu den TOP 5 der insgesamt 51 eingereichten Projekte, die sich für den Preis bei der Stiftung Umwelt, Natur- und Klimaschutz des Landes Sachsen-Anhalt (SUNK) beworben hatten. Die beiden Partner überzeugten mit einem innovativen Beitrag zur kommunalen Energiewende, so die Jury. Seit fast 30 Jahren würdigt die Stiftung mit dem renommierten Preis vorbildliche Projekte und Aktivitäten im Bereich Umwelt- und Klimaschutz. Prof. Dr. Armin Willingmann überreichte die Preise.
„Wir freuen uns sehr über diese Nominierung – sie ist eine große Anerkennung für unsere Ideen, in Halle (Saale) den Wandel hin zu mehr Klimaschutz mitzugestalten“, sagt Ingo Englich, Vorsitzender des Vereins. „Mit unseren Solar-Haltestellen möchten wir zeigen, wie wir gemeinsam mit dem Verkehrsbereich Schritt für Schritt eine nachhaltigere und lebenswertere Stadt schaffen können. Dieser Preis bestärkt uns, diesen Weg konsequent weiterzugehen“, ergänzt Erhard Krüger, Infrastrukturmanager der HAVAG.
An innovative technology is being tested at five HAVAG pilot stops
On our initiative, the Hallesche Verkehrs-AG (HAVAG) together with our registered association regstrom e. V. equipped five passenger shelters with photovoltaic systems in a pilot test. The amount of renewable electricity generated is recorded electronically and saved for evaluation. The purpose of the pilot project is to determine the period after which this PV system operation will pay off economically.
Together with an external service provider, an innovative technology is also to be tested. This technology enables the use of a multifunctional component for roofs and facades with a transparent laminated glass module (BIPV module eFORM clear). The system supplies electricity, which is primarily used in the tram stops for passenger information and for the ticket machine. Excess electricity is fed into the grid.
Calculated output: The PV system in the roof of a tram stop with four segments has an output of around 1,5 kilowatt peak (kWp). About 1 500 kilowatt hours of electricity per year can be generated. Emissions of two to three tons of carbon dioxide can be avoided through the five roofs annually.
2009 errichtet der Verein regstrom e. V. unter starker Beteiligung hallescher Institutionen und Privatpersonen eine PV-Anlage, die als Seilnetz eine einmalige Anmutung sowie hohen Demonstrationswert besitzt. 495 einzellige Module liefern Strom, der im Bergzoo Halle verwendet und umweltpädagogisch thematisiert wird.
Die Stromerzeugung mittels Sonnenkraft ist weit verbreitet. Im Gegensatz dazu ist die Nutzung der Windkraft zur Selbstversorgung nur sehr gering ausgeprägt.
Deshalb unterstützte der Verein regstrom e. V. die Errichtung der Pilotanlage im Hafen Halle-Trotha im Jahr 2016. Mit einer Gesamthöhe von 9,2 m und einem Rotordurchmesser von 3 m braucht die Anlage keine Baugenehmigung. Neben der Stromerzeugung zur Verwendung im Hafen stehen die Visualisierung der Wind- und Ertragsdaten sowie die Möglichkeit der "hautnahen" Besichtigung und das "Erleben" der Windenergie im Vordergrund.
Diese Anlage richtet sich immer optimal nach dem Sonnenstand aus. Während die Nachführung herkömmlich nach dem Kalender erfolgt, wird hier ein Lichtsensor verwendet, der der PV-Fläche die optimale Stellung vorgibt. Dadurch wird ein Mehrertrag von ca. 45 % gegenüber starren Anlagen prognostiziert. Um dieses Potenzial für die Stadt Halle zu überprüfen, beteiligt sich regstrom an der Demonstrationsanlage im Hafen Halle, die im Herbst 2018 in Betrieb gegangen ist.
Dieses Projekt wurde 2019 aufgelegt, um Jugendlichen die Möglichkeiten zu bieten, die Nutzung der Wasserkraft selbst zu gestalten und dadurch „anfassbar“ zu machen. Schülerinnen und Schüler der Kooperativen Gesamtschule Wilhelm von Humboldt in Halle-Neustadt entwickelten unter regstrom-Anleitung Entwürfe und bauten ein funktionsfähiges Model.
Ein Kamerateam, ebenfalls aus Schülerinnen und Schülern der oben genannten Schule, begleitete das Wasserkraft-Projekt. Dadurch entstand ein Kurzfilm, der sich hier anschauen lässt.