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ÖKOGAS – Fragen und Antworten

Hier haben wir einige der am häufigsten von unseren Kundinnen und Kunden gestellten Fragen zum Ökogas für Sie zusammengefasst. Sollten Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich gerne an uns.

Was ist Ökogas?

Basis der meisten Ökogas-Angebote ist das auf dem Wärmemarkt seit Jahrzehnten etablierte Erdgas. Erdgas ist im Vergleich zu anderen fossilen Energieträgern klimafreundlicher, da bei seiner Verbrennung nur halb so viel CO2 - auch Kohlenstoffdioxid, Klima- oder Treibhausgas genannt - freigesetzt und in die Atmosphäre abgegeben wird wie z. B. bei der Verbrennung von Kohle. Gelangen zu viel CO2 oder andere Emissionen in die Atmosphäre, entsteht der sogenannte Treibhauseffekt, d. h. unsere Atmosphäre und Meere erwärmen sich immer mehr – mit äußerst negativen Folgen für das weltweite Klima, Mensch und Umwelt. Um das Klima zu schützen, gleicht man beim Ökogas klimawirksam die entstehenden Emissionen aus. Erdgas-Produkte mit einem solchen CO2-Ausgleich werden als Ökogas bezeichnet.

Wie funktioniert ein CO2-Ausgleich?

Bei der Verbrennung von fossilen Brennstoffen – also Erdgas, Kohle und Erdöl – wird CO2 in die Atmosphäre abgegeben. Verschiedene Brennstoffe geben verschiedene Mengen an CO2 ab. Bei der Verbrennung von Erdgas gelangen zwar weniger Emissionen in die Atmosphäre, dennoch werden auch hier größere Mengen CO2 freigesetzt. Als Beispiel: Ein durchschnittlicher Kfz-Betrieb mit 18 Beschäftigten und einem Gasverbrauch von 71.000 kWh verursacht etwa 18 Tonnen CO2 im Jahr. Diese hier entstehenden Emissionen werden ausgeglichen, indem an anderer Stelle auf der Welt CO2 eingespart oder gebunden wird. Das bedeutet, dass z. B. in einem Projekt in Indien Erneuerbare Energieanlagen gebaut werden, die erhebliche Mengen CO2 einsparen. Diese CO2-Einsparung wird in Zertifikaten verbrieft, die zum CO2-Ausgleich genutzt werden können.

Was bewirke ich durch einen Wechsel zu Ökogas?

Eine intakte Umwelt ist wichtig für uns und nachfolgende Generationen. Jeder Einzelne kann einen Teil dazu beitragen, um das Klima zu schützen. Mit Ihrer Entscheidung für Ökogas leisten Sie Ihren persönlichen Beitrag zum Klimaschutz, denn Sie gleichen das durch Ihren Erdgasverbrauch freigesetzte CO2 durch die Unterstützung von internationalen Klimaschutzprojekten klimawirksam wieder aus. Je mehr Kunden auf Ökogas umsteigen, desto mehr CO2-einsparende bzw. ausgleichende Klimaschutzprojekte werden gefördert.

Welche Qualitätskriterien erfüllen die unterstützten Klimaschutzprojekte?

Unsere Klimaschutzprojekte sind geprüft, registriert und zertifiziert und folgen den Anforderungen der Vereinten Nationen. Sie entsprechen einem der weltweit anspruchsvollsten Standards, dem Verified Carbon Standard oder dem Gold Standard. Diese folgen dem Kriterienkatalog der UNFCCC (Klimaschutzsekretariat der Vereinten Nationen). Damit Projekte mit einem dieser Standards ausgezeichnet werden, ist es Voraussetzung, dass unabhängige Gutachter sie prüfen und bestätigen. Außerdem garantieren die Projektstandards, dass keine Klimaschutzprojekte gefördert werden, die auch ohne unseren Beitrag zum Klimaschutz umgesetzt würden. Ein weiteres Kriterium ist, dass sich die Lebenssituation der Menschen vor Ort verbessert, z. B. durch die Schaffung einer zuverlässigen und ökologischen Stromversorgung, die Stärkung der Infrastruktur oder die Vermittlung technologischen Know-hows. So wird zusätzlich zum Umweltschutz eine nachhaltige Entwicklung der Regionen gefördert, in denen die Projekte angesiedelt sind.

Wie garantiert die EVH den CO2-Ausgleich?

In Zusammenarbeit mit der Energie- und Klimaschutzagentur KlimaInvest Green Concepts aus Hamburg lassen wir die CO2-Emissionen, die durch Prozesse bei der Erdgasförderung und beim Verbrennen in Heizungsanlagen entstehen, berechnen. Die erfassten Verbräuche werden mit entsprechenden Emissionsfaktoren multipliziert, die das Institut für angewandte Ökologie e. V. und das Umweltbundesamt veröffentlichen. Die so ermittelten CO2-Emissionen werden durch die Investition in zertifizierte Klimaschutzprojekte klimawirksam ausgeglichen. Die Einhaltung der Standards und die korrekte Buchung der CO2-Minderungsrechte werden durch unseren Klimaschutzpartner KlimaInvest Green Concepts gesichert und durchgeführt sowie zusätzlich von unabhängigen Gutachtern wie z. B. dem TÜV überprüft.

Warum liegen die geförderten Projekte häufig im Ausland?

Klimaschutzprojekte befinden sich in vielen Fällen in Schwellen- und Entwicklungsländern. Hierfür gibt es zwei entscheidende Gründe. Zum einen ist die Durchführung von Klimaschutzprojekten in Schwellen- und Entwicklungsländern oft mit deutlich geringeren Kosten verbunden als in Industrieländern wie z. B. Deutschland. Gleichzeitig fallen die Ergebnisse dort deutlich besser aus. Dort lässt sich mit weniger Mitteln viel mehr bewegen. Zum anderen entsteht auch ein großer Nutzen für die Regionen vor Ort, da z. B. Arbeitsplätze entstehen, die Versorgung mit erneuerbarer Energie gewährleistet oder technologisches Know-how in ländlichen Regionen vermittelt wird, wovon die Bevölkerung profitiert.

Welche Inhalte haben die Projekte?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine CO2-Minderung zu generieren. Da es in Schwellen- und Entwicklungsländern häufig an einer zuverlässigen Energieversorgung mangelt, bietet es sich an, aus erneuerbaren Energien Strom zu erzeugen und so die CO2-Minderung herbeizuführen. Aber auch Projekte, in denen der Wald nachhaltig bewirtschaftet wird, helfen dabei, CO2 einzusparen und gleichzeitig einzigartige Naturräume zu schützen. Auch Energieeffizienz-maßnahmen führen zu einer CO2-Einsparung. Häufig werden im Rahmen solcher Projekte auch Wälder geschützt, weil z. B. energieeffiziente Kochöfen bereitgestellt werden, die dank einer effizienteren Befeuerung Holz einsparen und das im Holz gebundene CO2 nicht freigesetzt wird.

ERNEUERBARE ENERGIEN / CO2 EINSPAREN
Zu den erneuerbaren Energien zählen neben Wasser-, Windkraft oder Solarenergie auch noch Energie aus Biomasse bzw. Methangas. Die Kraft des Wassers wird bereits seit Jahrhunderten genutzt, um z. B. Mühlen anzutreiben. Heute wandelt man die gewonnene Energie in Generatoren zu Strom um und erzeugt so umweltfreundlich und ressourcenschonend Elektrizität. Auch Windenergie kommt natürlich vor und ist je nach Region reichlich verfügbar. Ebenso verhält es sich mit Solarenergie. Doch nicht nur durch diese natürlich vorkommenden Ressourcen kann Ökostrom erzeugt werden, sondern auch durch das Auffangen und Umwandeln klimaschädlicher Gase. Das geschieht meist auf Mülldeponien oder in Betrieben, in denen viel Biomasse anfällt. Bei deren Verrottung entstehen Gase, die aufgefangen und zur Ökostromerzeugung genutzt werden. Aber auch aus ehemaligen Kohlegruben steigen Gase auf, die in klimafreundliche Energie umgewandelt werden. Bei all diesen Erzeugungsarten entstehen keine bzw. deutlich weniger CO2-Emissionen als es bei konventioneller Energieerzeugung der Fall ist. So kann eine große Menge CO2 eingespart werden.

WALDSCHUTZ / CO2 BLEIBT GEBUNDEN
Der Schutz von Wäldern ist für den Klimaschutz von enormer Bedeutung. Böden und Pflanzen nehmen jährlich zwischen drei und vier Milliarden Tonnen Kohlenstoff aus der Atmosphäre auf. Gleichzeitig setzt die Abholzung von Wäldern große Mengen CO2 frei. Da der Mensch darüber hinaus noch mehr Emissionen verursacht, reicht das vorhandene Waldvorkommen nicht aus, um alle CO2-Emissionen zu binden. Nur etwa ein Viertel wird durch die Vegetation ausgeglichen. Es ist also von großer Bedeutung, die vorhandenen Wälder zu schützen, Wälder aufzuforsten oder nachhaltig zu nutzen. Für viele Menschen stellt Holz die Lebensgrundlage dar, weil sie es verkaufen oder als Brennstoff nutzen. Beim Agroforst werden Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Waldschutz kombiniert und sogenannte „Produktivwälder“ geschaffen, die es der Bevölkerung ermöglichen, nachhaltig ihren Lebensunterhalt zu sichern, zu erkennen wie wichtig Bäume und Pflanzen sind und sie deswegen zu schützen.

SOZIALER ZUSATZNUTZEN
Eine wichtige Anforderung an die Projekte ist, dass sie der Bevölkerung vor Ort einen Zusatznutzen wie z. B. die Schaffung von Arbeitsplätzen bringen. Die „Sustainable Development Goals“, die den offiziellen deutschen Titel „Transformation unserer Welt: die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“ tragen und am 01. Januar 2016 in Kraft getreten sind, halten 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung fest und sind politische Zielsetzung der Vereinten Nationen. Viele der Klimaschutzprojekte erfüllen gleich mehrere der dort vorgegebenen Ziele. Der Schutz von Wäldern wird z. B. auch ermöglicht, indem Brunnen gebaut oder energieeffiziente Kochöfen bereitgestellt werden. So benötigen die Menschen weniger oder im Idealfall gar kein Holz zur Essenszubereitung oder zum Abkochen des Wassers und bekommen Zugang zu sauberem Wasser, was sich auch positiv auf die Gesundheit auswirkt.

Welchen Beitrag leistet die EVH zum Umwelt- und Klimaschutz?

Durch unser Angebot von Ökogas helfen wir dabei, große Mengen CO2 einzusparen, fördern weltweit Klimaschutzprojekte, die sonst nicht entstanden wären und helfen darüber hinaus dabei, Natur und Umwelt zu schützen. So leisten wir unseren Beitrag und gehen einen wichtigen Schritt in Richtung Klimaschutz.

Was kann ich als Verbraucher*in sonst noch tun?

Machen Sie sich bewusst, dass Ihr Handeln nicht nur Konsequenzen für Sie, sondern auch für das Klima, die Umwelt, Ihre Mitmenschen und für unsere Zukunft hat. Hinterfragen Sie Ihren Konsum. Vermeiden Sie es, Plastiktüten und Einwegbecher zu verwenden, lassen Sie das Auto stehen und nehmen Sie das Fahrrad oder den öffentlichen Nahverkehr, kaufen Sie regional und second hand. Durchforsten Sie Ihren Energiebedarf nach Einsparpotenzialen – diese können auch durch eine Änderung Ihres Verhaltens entstehen, indem Sie z. B. richtig lüften und heizen, Ihre Herdplatten und Töpfe sauber halten sowie Rollläden und Vorhänge benutzen. Es ist wichtig, ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit zu entwickeln und zu erkennen, dass es häufig schon Kleinigkeiten sind, die einen Unterschied machen.

Weitere Informationen zu Thema Ökogas finden Sie bei “KlimaInvest“

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